Vitamin D - Bildung ab wann möglich?

Es wird wieder Frühling. Die Sonne strahlt und die Natur erwacht. Auch uns zieht es jetzt wieder raus ins Freie.

Wir genießen die ersten warmen Sonnenstrahlen bei einem Spaziergang in der Natur oder auch in der Stadt in einem gemütlichen Straßencafé. Viele fragen sich, ob sie schon jetzt ihren Vitamin D Speicher auffüllen können. Ist das so?

Ob wir tatsächlich in der Sonne Vitamin D bilden können, ist von vielen Faktoren abhängig, unter Anderem auch dem jahreszeitlich bedingten Einstrahlwinkel der Sonne. Doch wann ist das am besten möglich?

Deutschland befindet sich auf dem 47.-55. Breitengrad, daher kann Vitamin D nur in den sonnenreichen Monaten von April bis September gebildet werden. In den restlichen Monaten ist eine natürliche Synthese von Vitamin D nicht möglich.

Das liegt daran, dass die UVB-Strahlen, die für die Vitamin D Bildung verantwortlich sind, durch den Winkel der Sonneneinstrahlung einen längeren (flacheren) Weg zurücklegen müssen und durch die Atmosphäre stärker herausgefiltert werden. Die Strahlen, die bei uns auf der Erde ankommen, sind dann so schwach, dass sie für die Vitamin D Produktion nicht mehr ausreichen. Was aber immer durchdringt, sind UVA-Strahlen und diese können einen Sonnenbrand verursachen.

Also, ab Ende März/Anfang April, wenn die Sonne höher steht, können wir grundsätzlich Vitamin D bilden.  Aber nicht nur die Jahreszeit ist entscheidend, sondern auch die Tageszeit. Sobald die Sonne höher als 45 Grad am Himmel steht, ist dies möglich. Das ist in der Zeit von 11.00 – 15.00 Uhr der Fall. Davor und danach geht es nicht mehr.

Doch wie weiß man, ob die Sonne höher als 45 Grad steht? Das lässt sich ganz einfach herausfinden: Wir drehen der Sonne unhöflicher Weise den Rücken zu. Ist unser Schatten länger als wir groß sind, steht die Sonne zu tief. Ist der Schatten kürzer, erreichen uns die UVB-Strahlen und wir können Vitamin D produzieren.

Mit dem Sonnenlicht ist es wie mit vielen anderen Dingen im Leben: Die Dosis ist entscheidend! Um die positiven Wirkungen des Sonnenlichts zu nutzen und gleichzeitig die negativen gesundheitlichen Auswirkungen auszuschalten, ist die Balance zwischen wohldosiertem Sonnen und dem Einsatz von Sonnenschutzmitteln entscheidend.

Eine Daumenregel besagt: Wir sollten uns regelmäßig mit genügend großer Hautfläche und ausreichend lange mit einer hinreichend starken UVB-Quelle bestrahlen.

Dazu wird empfohlen, drei bis viermal pro Woche, möglichst in der Mittagszeit für 10 – 15 Minuten, mit genügend freier Haut und möglichst ohne Sonnenschutz in die Sonne zu gehen.

Wir sollten wissen, dass unsere Haut keinesfalls nur eine schutzbedürftige Hülle unseres Körpers ist. Sie ist ein belastbares und widerstandsfähiges Organ, das lebenswichtige Funktionen hat. Eine wichtige Funktion ist die Bildung von Vitamin D mit Hilfe der UVB-Strahlen im Sonnenlicht. Unsere Haut sollte regelmäßig, wie unsere Muskeln und unser Gehirn auch, trainiert werden, indem wir sie mäßig, aber regelmäßig der Sonne aussetzen. Sie reagiert dann sowohl mit der Bildung des schützenden Vitamin D´s, als auch mit vermehrter Pigmentbildung und bildet dann eine sogenannte „Lichtschiele“. Diese „Lichtschwiele“ schützt die Hautzellen vor der schädlichen Wirkung des Sonnenlichts und wir bekommen auch nicht so schnell einen Sonnenbrand.

Wer länger in der Sonne bleiben möchte, sollte sich unbedingt mit Sonnenschutzmittel vor zu viel Sonne schützen. Längere, ungeschützte Sonnenbäder sind im Hinblick auf die Vitamin D Produktion eher sinnlos, da das in der Haut für die Umwandlung in Vitamin D benötigte 7-Dehydrocholesterol aufgebraucht ist und somit kein Vitamin D mehr produziert werden kann.

Wer also einige Tipps beherzigt, kann die Frühlingssonne in vollen Zügen genießen und tut nebenbei seiner Gesundheit viel Gutes.

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